Neue Heimat, alte Heimat

Neue Heimat, alte Heimat - Italienisches Frühstück
Neue Heimat, alte Heimat - Blick auf den Comer See von Dervio aus
Blick auf den Lago die Como von Dervio

Ich habe festgestellt, dass meine neue Heimat gar nicht weit weg von meiner alten Heimat ist. Um nicht zu sagen, mein Heimatort liegt ziemlich genau in der Mitte zwischen Hamburg und Cesano, allerdings ist die Fahrt von Cesano in meine alte Heimat wesentlich schöner. Das stellte ich fest, als ich in dieser Woche ganz spontan nach Deutschland gefahren bin.

Nachdem ich in der letzten Woche auf eigenen Wunsch und gegen den Rat meines hübschen, OMG hatte ich schonmal erwähnt WIE hübsch er  war, Arztes, das Krankenhaus in Italien verlassen habe, bekam ich ab Donnerstag Besuch von Tanja. Wir haben es soooo lange geplant, und leider schon so oft verschieben müssen, ich dachte: Nicht schon wieder! Und da es mir gut ging und ich dann ja auch nicht alleine war, gab es kein Halten mehr. Und so haben wir, trotz ekelhaft erniedrigender Einschränkungen für mich: Alkoholverbot und Schonkost, ein super schönes gemeinsames Wochenende zusammen verbracht. Schließlich hatten wir uns fast 1 Jahr nicht gesehen und es gab natürlich viel zu erzählen.

Tanja und Andrea - That what friends are for
Tanja and me

Die Sonne schien, die Temperaturen waren herbstlich frisch und wir haben das getan, was Frauen eben gerne so gemeinsam tun: Shoppen, shoppen, shoppen. Klischee erfüllt. Italien biedert sich dafür aber auch geradezu an und so war die Versuchung groß und wir……schwach!

Schwach war leider auch ich. Wie heißt es doch so schön: „Der Geist ist willig das Fleisch schwach“? Trotz Verbot, ein Aperitivo musste sein, da konnte ich nicht wiederstehen. Schön bei Sonnenuntergang am Ufer des Lago di Como, wer kann da schon „nein“ sagen? Ich nicht!

Aber, wir waren nicht nur shoppen. Zu unserer Verteidigung sei gesagt, wir haben auch ein bissl Kultur und Landschaftskunde betrieben und haben z.B. einmal mehr Como, einmal mehr Brunate (diesmal mit der Bergbahn) besucht. Und dann, auch für mich neu: das Ostufer des Comer Sees, das ich direkt für mich entdeckt habe. Mega schön. Irgendwie gleich und doch anders. Weiter, offener, die Berge etwas weiter weg.  Die kleinen Städtchen und Ortschaften, die sich entlang des Ufers befinden, einfach toll.  Und dann die Sonne, die man bis zum letzten Strahl, bevor sie hinterm Berg verschwindet, geniesen kann. Herrlich! Da werde ich auf jeden Fall nochmal einen intensiveren Blick riskieren, denn natürlich haben wir lange nicht alles gesehen.

Als ich dann allerdings am Sonntag meinen MRT-Befund und die letzten Blutwerte abgeholt habe, die leider weiterhin nichts Positives zu berichten wußten, habe ich beschlossen vernünftig zu sein, das Piemont abzusagen und anstatt dessen das blöde Gallenteil rausnehmen zu lassen. Das Risiko ist einfach zu groß. Und so bin ich Montag spontan nach Deutschland gefahren, habe nächsten Montag einen OP-Termin und sobald ich wieder fit bin geht’s zurück nach bella Italia. Jetzt bin ich also bei meiner Ma. Polly lässt sich während meines Krankenhausaufenthaltes von Oma verwöhnen, wenn die wüßte dass diese schon ein Vollbad für Polly geplant hat, und ich habe ein ruhiges Gefühl, dass sie gut betreut ist.  Und meine Mutter freut sich, dass sie sowohl mich, als auch Polly unverhofft ein paar Tage betütteln und verwöhnen kann. Es ist doch immer alles für was gut.

Aber ganz ehrlich, ich glaube ich brauche ein neues Lebensmotto. Meine bisheriges: „Leben ist das was passiert wenn man andere Pläne hat“ wird mir langsam echt zu anstrengend.

Hast du ein Lebensmotto?

16 Kommentare bei „Neue Heimat, alte Heimat“

  1. […] sind wir wieder. Zurück in der Zukunft. Zurück in Italien. Alle 3 runderneuert: Polly durchgecheckt und geimpft, Murphy mit neuem Bremssattel, neuem […]

  2. Alles Gute für deine OP!!! danach bist du wieder ganz fit und kannst das reisen noch mehr geniessen :)))

    1. @Gabi: Danke liebe Gabi, alles gut überstanden. Jetzt heißt es wieder auf die Beine kommen und dann den Weg weiter gehen. Glg 👋

  3. Liebe Andrea, gute Besserung!!! Ich geh mal davon aus, daß Du alles erfolgreich überstanden hast? EIn Lebensmotto brauchst Du? Schwierig….. Vielleicht wäre „carpe diem“ angemessen? Richte Deinen Fokus auf das, was klappt und ärgere Dich nicht so dolle über Sachen, die grad nicht so prall laufen. Das ist doch theoretisch ein ganz gutes Motto. Wenn es bei mir auch immer wieder an der Umsetzung hapert….

    1. @Sylvie: Danke dir, ja alles überstanden zum Glück. „Carpe Diem“ sollte die generelle Grundeinstellung sein finde ich, denn gestern ist Vergangenheit und morgen ist Zukunft. Heute ist das was zählt. Aber auch das klappt natürlich nicht immer so mit der Umsetzung. Lass uns dran arbeiten 🙂

  4. …. „die dingne kommen immer anders als geplant“ … 😉

    1. … dinge… of course 😉

    2. @Rene: Das stimmt, aber das kann ganz schön anstrengend sein auf Dauer 🙈

  5. Liebe Andrea.
    Wunderschöne Fotos und die Erlebnisse kann Dir keiner nehmen. Lass Dich verwöhnen von Deiner Ma und Polly wird es auch genießen.
    Ach und die Gallen OP ist tatsächlich ein Eingriff, der oft gemacht wird.
    Ich lebe selber seit 2006 ohne Gallenblase, es geht mir besser seitdem und ich vertrage jedes Essen.
    Die Koliken sind furchtbar.
    Alles wird gut..ist mein Lebensmotto.
    Lg aus Berlin
    Bettina

    1. @Bettina: dann nehme ich mir dein Motto zu Herzen, vertraue auf die Routine der Ärzte und darauf, daß alles gut wird 👍🙏. Liebe Grüße

  6. Liebe Andrea, was für wunderschöne Fotos und eine so tolle Gegend. Da wär ich auch gern mal….!
    Ich drücke dir ganz doll die Daumen für die OP. So ein Mist!!!!!!!
    Alles Gute von Caja und mir und dicken Kuss an Polli. Xxxxx
    Sylvia

    1. @ Sylvia: Na ich gehe dich mal stark davon aus, dass du die Gegend auch bei Gelegenheit mal selbst kennenlernst. Für Caja und Dich ist immer ein Plätzchen frei 🙂

  7. Hallo meine Liebe!
    Was für wunderschöne Fotos! Wie gut, dass Du Deine Ergebnisse erst am Sonntag bekommen hast und so noch die Gegend mit Tanja erkunden konntest. Alles richtig gemacht 👍🏻
    Dann versuche mal, das Betüddelt werden von Deiner Mutter so weit wie möglich zu genießen. Jetzt ist wohl die Zeit zum Runterkommen angesagt.
    Ich drücke Dir die Daumen, dass Du in der Klinik auf kompetente und möglichst auch freundliche Fachkräfte triffst und Du schon bald danach wieder ins wärmere sonnifere Italien aufbrechen kannst.
    Buona fortuna!
    Anke

    1. @ Anke: ich danke dir meine liebe Anke. Das wird schon werden. Ist ja ein Routineeingriff und ich bin guter Dinge. Dat wird schon. Bin ja nicht aus Zucker ;))

  8. Liebe Andrea,
    ich verfolge gerade deinen neuen Blog und habe in vorhergehenden schon mitbekommen, dass es gesundheitlich nicht so rosig um dich steht. Besser ist das, dass du dich in Deutschland gut behandeln lässt, auch wenn der Arzt ein schnuckeliger Typ ist. …wenn die Galle Augen hätte🤪. Ich hoffe, du überstehst den Eingriff erfahrungsgemäß unproblematisch und kannst wieder in deine italienischen Lieblingsgefilde starten. Ich bin immer wieder sehr angetan davon, was du alles siehst und erlebst und dann auch Hindernisse meisterst. Ich kann mir schon vorstellen, dass du manchmal trotz der bezaubernden Momente auch Situationen erlebst, in denen du dich ganz schön durchbeißen musst. Hut ab, sag ich immer wieder!!! Ich wünsche dir erstmal alles Gute für Montag!!! Komme danach schnell wieder auf die Beine und fahre aber erst wieder los, wenn du ordentlich bei Kräften bist. Meine kleine Shari🐾wird auch gerade von der „Oma“ gehütet. Ich bin ein paar Tage auf Kreta. …melde mich aber von hier jetzt am Wochenende nochmal bei dir und etwas ausführlicher, wenn es dir nach der OP besser geht. Ganz liebe Grüße ☀️☀️☀️Uta

    1. @ Uta: Meine liebe Uta, wie schön ist das von dir zu lesen. Danke für deine lieben Worte. Ja, es ist täglich eine neue Herausforderung, aber das ist auch gut so. Habe ich mir ja schließlich ausgesucht ;). Die Krankheitsgeschichte allerdings nicht und ich hoffe, dass ich damit dann auch durch bin für die nächste Zeit. Ich wünsche dir eine gute Zeit auf Kreta. Geniese die Sonne, erhole dich und ich freue mich bei Gelegenheit mal wieder von dir zu hören. Ganz ganz liebe Grüße

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