
Was geht? Das ist die Frage? Was mach ich denn jetzt? Der Besuch ist weg. Ich immer noch weit entfernt von 100 % fit bin, weder Reisekasse noch Platzverhältnisse Shoppingexcesse zulassen und die Tage immer kürzer werden? Wie gestaltet man eine Form von „Alltag“ in Cesano-Maderno, das nicht gerade zu den spannendsten Orte Italiens zählt!
Aber wenn ich in Italien leben will muss ich genau das rausfinden. Wie es ist in Italien zu leben? Mit den Menschen, mit der Kultur, der Alltag. Bei schönstem Wetter am Strand sitzen oder auf dem Campingplatz, umgeben von gutgelaunten Menschen ist definitiv kein Massstab.
Ganz oben auf meiner To-Do-Liste steht meine Schulter, gefolgt von der Vertiefung meiner Italienischkenntnisse und dem Plan neue Leute kennen zu lernen, usw.
Aber eins nach dem anderen. Dazu muss ich nochmal kurz erzählen, wie ich überhaupt zu der Wohnung und nach Cesano-Maderno kam. Die habe ich Dario zu verdanken. Dario habe ich auf dem Agritourismo kennengelernt. Er lebt seit über 30 Jahren hier. Hat die Wohnung über mir und ist meine Stromtankstelle, so lange der bei mir noch nicht läuft. Von ihm lerne ich viel über Land und Leute und das Leben in Italien. Er bezieht mich dankenswerter Weise viel in sein soziales Leben ein, was quasi ein 6er im Lotto ist. Ihm habe ich auch den Kontakt zum Physio zu verdanken, bei dem ich jetzt in Behandlung bin, das muss ja mal weiter gehen.
Gleich Montagmorgen 11.30 h. Kurzes „Ciao comme est stai“ und los gings. Ich dachte der bricht mir alles, was gerade mühselig zusammen gewachsen ist. Himmel hat das weh getan. Aber es hat geholfen. Zwar sind die Schmerzen eher noch mehr geworden, aber die Schulter fühlt sich wieder als Teil meines Körpers. 2-3 mal noch meint er, und ich würde mich wie neu geboren fühlen. Witzig, aber das muss ich erstmal überleben!
Dann galt es natürlich auch noch die beiden anderen Punkte meiner T-Do-Liste in Angriff zu nehmen. Aber wie am besten. Überleg. Ich greife ja gerne auf altbekanntes zurück, erstmal antesten. Der unbürokratische Weg, beide Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das ist meins. Kurzum, ich habe mich online angemeldet! Der Account war schnell erstellt, und genauso schnell wieder gelöscht! Die Spielwiese der unbegrenzten Möglichkeiten! Italienisch in Wort und Schrift – ja, übermäßiges Männerangebot – ja, Erfolgsaussichten hinsichtlich meiner Grundidee – 0, in Worten: null! Übrigens: Zweifelhafte Angebote gab es en masse, aber wer will das denn?! Und Tschüss.
Der Plan funktioniert also so nicht. Ich bin jetzt bei Babbel gelandet. Habe meine Übungseinheiten pro Woche, die ich in dieser Woche gleich mal NICHT geschafft habe. Ob ich damit Fortschritte mache? Na wir werden sehen!
Die Italiener machen es einem relativ leicht sich einzuleben. Sind offen, herzlich und hilfsbereit. Die Nachbarn grüßen und winken fröhlich, erkundigen sich nach Polly wenn sie mal nicht dabei ist. Ich habe bereits mein Stammcafé und meine feste Hunderunde. Beim abendlichen Aperitivo, bin ich noch am testen, aber das bringt ja Spaß. Zum Glück kommt bald Tanja und dann werden wir das Cesano Nightlife nochmal ordentlich auf den Prüfstand stellen.
Aber das Beste: Ich habe endlich Strom. Sitze somit abends nicht mehr bei Kerzenlicht.
Vom Alltagsleben gibt es natürlich nicht ganz so viele Fotos, daher heute ein Sammelsurium meiner Zeit in der Lombardei, die ich dir bis dato vorenthalten habe.



https://www.visitcomo.eu/it/scoprire/monumenti/monumenti-dal-900/life-electric/index.html













Das sieht alles so schön aus, ich glaube das ist alles sehr gut für die Seele. Du machst das genau richtig und ich hoffe das Deine Schulter bald wieder besser ist. Kann man sich da einfach so eine Wohnung mieten, muss man nicht vorweisen ? Kannst du da so einfach Leben, oder gehst du dort auch arbeiten ?
Vielleicht bin ich irgendwann auch mal bei dir in der Nähe, dass wäre sehr schön.
@ Markus: Also unter uns beiden Gebetsbrüdern, aktuell tauche ich unterm Radar. Zum Glück liest hier keiner mit :). Ich bin ja quasi in der Orientierungsphase und will erstmal rausfinden, ob das im generellen überhaupt was für mich ist in Italien zu leben. Und da ich mit der Schulter eh nicht so kann wie ich will nutze ich die Zwangspause. Schau mich hier in Ruhe um. Die Gegend, also nicht Cesano, aber das nähere Umfeld ist ein absolut attraktiver Standort. Ich habe ein paar kleine Projekte an denen ich arbeite und sobald ich wieder fit bin auch etwas größeres in Aussicht, aber das ist alles eher unter dem Motto „to keep myself busy“ zu sehen ;). Und wenn du hier in der Gegend bist, ja bitte UNBEDINGT melden, das wäre toll. Ganz liebe Grüße
Liebe Andrea,
diesmal besticht Dein Blog nicht durch die aktuellen Wow-Fotos, aber dafür durch die Energie, die Du (wieder) aussprühst. Bin begeistert 😁😘
@Anke: jaaaa, die Energie kommt zurück und das ist gut so. Hab ja jetzt auch genug gejammert 😜😆