
Part I : Cap Corse / Calvi / Vallée du Fango
In einer Urlaubsregion zu wohnen bedeutet ja nicht, dass man nicht mehr in Urlaub fahren möchte und so hat es mich auch in diesem Jahr wieder in die Ferne gezogen. Europa weitererkunden, denn da fehlt mir doch noch so einiges. Weit bin ich auf meiner Reise ja bis dato noch nicht gekommen und zack, direkt in Italien hängen geblieben.
Nun gilt es, das ein oder andere Fähnchen auf meiner Travel-Bucket-List noch abzuhaken, und das habe ich in Angriff genommen. Das erste Ziel: KORSIKA. Wer den Blog schon länger verfolgt weiß´, das war schon im letzten Jahr geplant, aber aufgrund des Reitunfalls musste ich diese Reise ja leider verschieben.
Korsika: 3 Wochen, zwei Ladies, zwei Hunde und zwei Camper!
Im Mai war es dann endlich so weit. Die Fähre gebucht und bloß nirgends hochklettern! Murphy war startklar und Polly? Die schaute wie immer skeptisch drein, als Taschen gepackt wurden und es Richtung Auto ging.
Es geht los, es geht los. Endlich! Rechtzeitig stehen wir bei bestem Wetter im Konvoi vor der Fähre Richtung Bastia. Es ist schon richtig heiß, obwohl es erst Mitte Mai ist. Die Überfahrt war total ruhig. Wir haben uns ein möglichst schattiges Plätzchen gesucht und den Beginn unseres Urlaubes genossen.

Tipp für alle Hundebesitzer: Auf der Fähre gibt es zwar die Möglichkeit für unsere vierbeinigen Begleiter sich zu entledigen, das ist aber nicht nur für uns Zweibeiner ein wirklich ekelhafter Ort, Selbst die Hunde kneifen alles zusammen um das nicht nutzen zu müssen. Von daher ist die Not dann recht groß an Land und ihr solltet direkt noch im Hafengelände anhalten. Seid ihr erstmal auf der Küstenstraße dauert es länger, bis sich die Möglichkeit zum Halten ergibt.

Unseren ersten Campingplatz hatten wir im Vorfeld gebucht. Er lag auf der gegenüberliegenden Küstenseite, sprich der Westküste in Patrimonio. Was uns nicht klar war, um dort hin zu kommen mussten wir erstmal komplett über die Bergkette, die die Ostseite von der Westseite trennte, was uns aber direkt zu Anfang wunderschöne Aussichtsmomente bescherte und uns einen kleinen Vorgeschmack auf das gab, was uns die nächsten Tage erwarten würde.

Der Stellplatz, direkt mit Aussicht auf Meer und Strand, entschädigte für den eher rustikalen Zustand des Campingplatzes, aber für 2 Nächte ging das so schon klar. Camping eben!

1. Korsika Roundtrip: Cap Corse
Nach einer kurzen Nacht, die Anstregungen der Anreise noch in den Knochen, haben wir dennoch die Runde um das Cap Corse in Angriff zu nehmen. Hunde eingepackt, Murphy startklar gemacht und einmal zurück nach Bastia. Von dort über die Küstenstraße (D80) in nördlicher Richtung.



Die oft schmale und kurvenreiche Straße bietet wunderschöne Ausblicke. Mal hoch oben, mal auf Wasserhöhe an wunderschönen Buchten vorbei. Steil abfallende Felswände, kleine Küstenorte und Hafenstädte und das allgegenwärtige azurblaue Meer.
Trotz wunderschöner Landschaft um uns herum, es wurde immer heißer. Die Hunde haben gelitten und wir mit ihnen. Um die Mittagszeit erreichen wir den Küstenort Tomani. Hier musste erstmal eine längere Mittagspause sein. Raus aus dem Auto, aber schnell. Anschließend ging es weiter quer über das Nordkap zurück an die felsig rauhe Westküste. Auch hier erwartete uns eine faszinierende Landschaft. Steile Küstenhänge, wunderschöne Buchten mit glasklarem Wasser und unzähligen Bademöglichkeiten, die wir auch hier und da genutzt haben. Aber die Hitze war schier unerträglich. Schatten Fehlanzeige. Polly hat komplett gestreikt und so haben wir auf Erkundungsspaziergänge verzichtet und einfach die vorbeiziehende Landschaft genossen.
Am späten Nachmittag erreichten wir Nonza und dort war ein Stopp Pflicht. Die Bucht mit dem schwarzen Sandstrand ist einer der Besuchermagneten und die Ortschaft Nonza, auf 150m fast senkrecht über der Bucht gelegen, ein echtes Highlight. Über die kleine Piazza führen enge Gassen und viele Treppen zu dem kleinen Turm, dem Wahrzeichen des Ortes. Von hier hast du eine spektakuläre Aussicht auf die Bucht und die Umgebung.







Für diesen Tag war unsere Erkundungsdrang dann aber definitiv gestillt, und so ging es mit der untergehenden Sonne zurück zum Campingplatz. Da ahnte ich noch nicht, was mich erwartete. Die Nacht war noch unruhiger als zuvor. Meine kleine Polly hatte einen Sonnenstich und es ging ihr überhaupt nicht gut. Wenn es Polly schlecht geht, geht es mir auch schlecht. Meine Stimmung war ziemlich getrübt. Das würde eine Herausforderung werden, so viel war klar. Im Nachhinein war das einer der Schlüsselmomente, in denen ich angefangen habe zu hinterfragen, ob Campingurlaub wirklich das Richtige für uns ist.
Glücklicherweise hat Polly sich schnell erholt und ich alles dafür getan, sie möglichst aus der Sonne und Hitze zu halten. Die wichtigste Maßnahme: Polly fuhr ab jetzt bei Janna mit. Verstanden hat sie es nicht, aber die funktionierende Klimaanlage im anderen Camper schlug jegliche Gegenargumente und Proteste Seitens Polly.
Weiter ging es in südlicher Richtung entlang der Westküste. Unser nächster geplanter Stopp war: CALVI.
2. Korsika Roundtrip: Calvi
Calvi liegt in am Rande einer Bucht mit nahezu 6km langen feinstem Sandstrand. Ein großer Yachthafen, die Uferpromenade Quai Landry an der sich Restaurants und Bars aneinander reihen und die parallel verlaufende Rue Clémenceau, eine Einkaufsstraße deren unterschiedlichste Boutiquen und Shops zum Bummeln einladen. Nicht zu vergessen, die oberhalb der Stadt gelegenen Zitadelle von der aus man einen perfekten Überblick über die gesamte Bucht und das unterhalb gelegene Treiben der Stadt hat. Spätestens jetzt ist klar, warum Calvi zu einem der beliebtesten Orte Korsikas zählt.






Am nächsten Tag zog es uns nach dem Trubel in der Stadt wieder in die Natur und wir beschlossen, eine kleine Wanderung im Naturschutzgebiet „Phare de la Revellata“ zu unternehmen. Die vor Calvi gelegene kleine Halbinsel mit ihren einsamen Buchten, die man von den verschiedenen Wanderwegen immer wieder erreichen kann und der am Ende der Halbinsel gelegene Leuchtturm, haben unsere Neugier geweckt und bewegen wollten wir uns auch mal wieder. Also los. Aber auch an diesem Tag sind wir schnell an unsere Grenzen gekommen und haben die extreme Hitze und die Länge des Weges unterschätzt. Polly hat wiedermal gestreikt und unsere Wasservorräte neigten sich schnell dem Ende zu. Anfängerfehler! So haben wir Vernunft walten lassen und die Wanderung nach etwa 2/3 des Weges abgebrochen. An dem Tag hat Polly die Vorzüge des Reisens im Rucksack entdeckt! Da habe ich was angefangen! Es war wunderschön und ich würde es auch definitiv empfehlen, allerdings unter anderen Voraussetzungen als sie bei uns gegeben waren.






3. Korsika Roundtrip: Galerià & Fangotal
Die Caravane zog weiter Richtung Süden. Weit war es nicht und der nächste geplante Stopp schnell erreicht. Das kleine verschlafen Fischerdorf Galerià an der Fangomündung, das allerdings nur zu den Sommermonaten zum Leben erwacht. Hinter den Dünen hat sich der Fluß zu einem kleinen Delta aufgestaut. Ein einzigartiges Naturreservat ist entstanden, das man mit Paddelbooten und Kajaks selbst erkunden kann. Zu unserer Zeit leider noch nicht: Out of Season! So sind wir weiter flussaufwärts, ins Fangotal gefahren. Entlang des Flusses gibt es unzählige Badegumpen, in denen man sich herrlich erfrischen und die Sonne auf einem der Felsen genießen kann.
Ausgangspunkt: Ponte Vecchiu, Lieu-dit, Fango, 20245 Galéria




Wir fahren weiter Richtung Süden…….und hier geht es in Kürze weiter Korsika – Roundtrip – Part II
[…] geht in die letzte Runde unseres Korsika Roundtrips. Nachdem wir schon den Norden, Westen und Süden unsicher gemacht haben, haben wir uns für die restlichen Tage unseres Urlaubes die […]
[…] Korsika Roundtrip geht in die 2te Runde. Die Caravane zieht weiter Richtung Süden. Sicherlich der passende Moment um […]
Ein toller Trip! Das macht Appetit auf den nächsten Urlaub. Schön, dass du den Urlaub auch in Sicht auf den Hund beschreibst. Der Rucksack ist ja eine tolle Sache für Polly. Für Sancho leider keine Alternative. Ich freue mich auf die Fortsetzung…
Ganz liebe Grüße
Ute
@Ute: Für Sancho gilt es andersrum. Er kann den Rucksack tragen in dem du dann sitzt 🙂 🙂 🙂
Liebe Andrea, nach längerer Pause ist es schön wieder von dir zu lesen. Die tollen Fotos lassen uns auf den nächsten Urlaub und die warmen Monate freuen.
Viele liebe Grüße aus dem grauen aber immer noch 16 Grad warmen Norden😉😘
Katrin
@Katrin: Genau das war mein Ansinnen, die kahlen grauen Wintermonate ein bisschen zu verkürzen und zu versüßen!
Hallo Andrea ! Toll geschrieben, herrliche Fotos – ahhhh – möchte sofort nach Korsika 🙂
Herzliche Grüße Pia
@Pia: Jaaaaa, aber da ist es sicher auch jetzt kalt…..😅😅😅😅 Kleiner Trost!
Andrea, wie schön du unsere Reise beschreibst😊 Ich war direkt wieder auf der wunderschönen und rustikalen Insel und habe Hunger auf Mozzarella mit Tomate und ein Glas Wein bekommen😁😜 Ohne deine Hummeln im Hintern hätte ich definitiv einige Sachen nie gesehen und erlebt! Danke dafür😘 Ich freu mich schon auf den nächsten Teil!!!
@Janna: Hahaha, die Hummeln im Hintern, ja die habe ich stets und ständig, schön, dass sie bei dir „positiv“ hängen geblieben ist :))