Korsika – Roundtrip

Part III – Korsika – Roundtrip: Ostküste

Es geht in die letzte Runde unseres Korsika Roundtrips. Nachdem wir schon den Norden, Westen und Süden unsicher gemacht haben, haben wir uns für die restlichen Tage unseres Urlaubes die Ostküste vorgenommen.

Zugegebenermaßen, nach so viel Input in den vergangenen 2 Wochen war uns ein bisschen nach Ruhe, Strand, Wasser und Seele baumeln lassen und endlich mal Sonnenaufgänge! So haben wir uns aufgemacht in Richtung Porto Vecchio.

Ruhe und Entspannung hört sich in der Theorie ja ganz gut an, ob sich das in der Praxis mit mir aber so leicht umsetzen lässt, wage ich zu bezweifeln. Na ich bin mal gespannt wie lange es mich auf meinem Handtuch hält.

Nicht lange, wie sich schnell raus stellte. Nach einem kurzen und, dank der starken Strömung nicht sehr erquickenden Ausflug auf dem SUP, war dann auch schon wieder Ende mit Ruhe und Entspannung. Kurze Studie der Karte und kurzes Brainstorming und der Plan für den nächsten Tag stand:

1. Cascade de Piscia di Ghjaddu

Über eine kurvenreiche  Landstraße (D368) ging es von Porto Vecchio in Richtung Inselinnere. Immer wieder kamen wir an wunderschönen Aussichtspunkten vorbei, die mir einen Schrei des Entzückens und Janna eher einen des Schreckens entlockten, weil ich wieder mal spontan mitten auf der Straße angehalten habe, um Fotos zu machen. Die Arme, hat echt was mitgemacht mit mir ;).

Lac de l’Ospedale

Vorbei am Lac de l‘Ospedale  erreichten wir nach ca. 30km Fahrt/50 min einen großen Parkplatz beim Restaurant „Auberge de la cascade“. Von hier ging es los! Nach ca. 1h Fußweg erreichten wir unsere Ziel. Der Weg war relativ einfach begehbar, man sollte nur ausreichend Wasser dabei haben. Vor allem im Sommer!

  • Ausgangspunkt zur Wanderung: Parkplatz beim Restaurant „Auberge de la Cascade“, 20170 Porto-Vecchio
  • Parkgebühren: € 5,00 (Frühjahr 2022)

Gleich vorweg, an die Cascade kommt man nicht direkt ran. Man sieht sie nur aus der Ferne und das ist eher unspektakluär, dafür ist die Wanderung durch bizarre Felslandschaften, geheimnisvolle Wälder umso abwechslungsreicher. An kleinen Flussläufen entlang, die man hier und da auch durchqueren muss, oder mit der Möglichkeit, sich in den zahlreichen Gumpen im eiskalten Nass zu erfrischen. Die Wanderung war wirklich eines meiner Highlights.

Der Lunchbreak, den wir auf dem Rückweg noch eingeschoben haben, war redlich verdient. Im Restaurant „U Funtanou“ direkt an der Straße, haben wir nicht nur lecker gegessen, sondern einen grandiosen Ausblick über die gesamte Bucht genießen dürfen.

  • Restaurant: U Funtanonu, D368, 20137 Porto-Vecchio
Bucht von Porto Vecchio

Und dann ging es zurück zum Campingplatz, wo wir Zeuge eines außergewöhnlichen Wolkenspektakels wurden.

2. Porto Vecchio

Porto Vecchio ist neben Calvi eines der beliebtesten Touristenziele auf der Insel. Der große Yachthafen und die oberhalb gelegene Altstadt ziehen jährlich viele Besucher an und es kann manchmal ganz schön eng werden. Sicherlich sind die vermutlich schönsten Sandstrände entlang der Bucht von Porto Vecchio einer der Hauptgründe für die wachsende Beliebtheit der Stadt. Wir haben nach 3 Tagen unsere „Zelte“ dort wieder abgebrochen und sind in nördlicher Richtung weiter gezogen, entlang der Küstenstraße Richtung Solenzara.

Porto Vecchio

3. Solenzara

Die Solenzara ist neben dem Fango (siehe Artikel: Korsika: Roundtrip I) der Fluss, an dem es die meisten und beliebtesten Badestellen gibt. Natürliche Becken ermöglichen an vielen Stellen von den Felsen in das glasklare Wasser zu springen oder sich einfach mit der Strömung etwas mittreiben zu lassen. Auf den von der Sonne gewärmten Felsen lässt es sich wunderbar aushalten und den Tag genießen. Wir machten Stopp an dem kleinen und sehr rustikalen Campingplatz U Rosumarinu, von hier aus kann man direkt das Flussbett erreichen und in die Fluten eintauchen.

Am Abend unserer Ankunft selbst war es zu spät und so bin ich morgens früh mit dem ersten Vogelzwitschern raus, um die noch ruhige und friedliche Umgebung zu erkunden.

Tipp für nicht Camper: Parkt auf den offiziellen Parkplätzen (Kosten liegen bei ca. € 5,00 Tagespreis). Entlang der Straße auf den gelb markierten Streifen wird es richtig teuer!

Manchmal hat man putzige Einfälle. So dachten wir uns, Beach ist zwar auch ganz schön, aber die Westküste, die war ja doch spannender. Also, nicht lang überlegt Autos und Hunde gepackt und einmal quer durch die Prärie, mit kurzem Stopp in Corte, der heimlichen Hauptstadt Korsikas, zurück an die Westküste. Das mit dem „nicht lange überlegen“….das war doch etwas spontan, wie sich im Nachhinein rausstellen sollte!

4. Corte

Corte liegt in der Mitte Korsikas. Schon von weitem sieht man die auf dem Hügel thronende Zitadelle von Corte, die unser Zwischenziel war. Da es innerhalb der Stadt schwierig ist mit dem parken haben wir den großen Camper außerhalb geparkt und sind nur mit Murphy zur Zitadelle gefahren. Die Stadt selbst, schien nicht sehr einladend. Und so haben wir beschlossen aufgrund der Hitze und unseren Vierbeinern zu Liebe, nur zur Zitadelle und in die Altstadt zu gehen. Nach einem Bummel durch die engen Gassen sind wir wieder weiter gezogen, wir hatten ja noch ein gutes Stück Weg vor uns.

Kaum an der Westküste angekommen hat uns die anfängliche Euphorie und Begeisterung über unsere Spontanität wieder verlassen. Vorbei war es mit Ruhe und Gemütlichkeit.  Die Campingplätze riesig und voll. Die Küste rauh und felsig. Der Strand steinig und voller Algen. Da waren wir dann doch schon etwas Ostküstenverwöhnt und so richtig wohl gefühlt haben wir uns mit der Situation nicht!

Was also tun mit den letzten Tagen unseres Urlaubes? Diesmal etwas sorgfältiger überlegt, haben wir aber dennoch beschlossen wieder an die Ostküste zu fahren. Die Fähre ging eh wieder ab bastia, also los.

Und so sind wir, zugegebenermaßen nach einem extrem leckeren Abendessen im „Chez Dumé“ in L‘ Île Rousse, den ganzen Weg wieder zurück an die Ostküste. Weil fahren eben so schön ist! Himmel, das hätten wir auch einfacher haben können. Aber, man muss das ja auch immer sportlich sehen. Auf dem Rückweg haben wir immerhin noch Olivenöl und Allerleih selbstgemachte Leckereien  für zu Hause eingekauft und wir waren mehr als glücklich, auf unserem letzten, durchaus auch als rustikal zu bezeichnenden Campingplatz, zu sein und dort direkt am Strand den Urlaub ausklinken zu lassen. Da war selbst ich dann auch mal ruhig :)!

  • Chez Dumé, Rue Napoléon, 20220 L’Île-Rousse
  • Camping Santa-Lucia-di-Moriani, 19 Ponticchio

Fazit: Ich würde immer wieder den Roundtrip entgegen dem Uhrzeigersinn planen, um zuerst die wilde schroffe Westküste zu erkunden. Im Süden angekommen ist man überwältig von der Schönheit die die Insel dort bietet und kann das alles noch aufnehmen. Und dann, wenn man langsam müde wird sich täglich Neues anzuschauen und im Urlaubsmodus angekommen ist, an der Ostküste entspannen. Auf Urlaubsmodus programmiert kann man sich dort wirklich erholen.

Für mich stehen am Ende dieser wertvollen Reise, mit all ihren Erlebnissen und den besonderen Momenten, 3 wegweisende Dinge fest:

  1. Camping ist nicht MEINE Art des Reisens
  2. Zu Hause ist es doch am schönsten
  3. Man muss erst etwas beenden, um etwas Neues zu beginnen.

In diesem Sinne, ab nach Hause ab nach bella Italia – Colico – Comer See!

Au revoir

2 Kommentare bei „Korsika – Roundtrip“

  1. Ein gesundes und glückliches 2023 liebe Andrea !
    Danke für deinen schönen und informativen Bericht.
    Wenn ich das sehe – da muss man nicht nach Australien oder Thailand !! ( Felix ist seit fast 3 Monaten unterwegs )
    Herzensgruss Pia

    1. @Pia: Liebe Pia, es geht mir ähnlich. Ich finde Europa, ja schon Italien mit seinen vielen Facette einfach so schön und abwechslungsreich. Die unterschiedlichen Landschaften, Natur, Kultur und Menschen. Ich bin auch momentan gar nicht mehr auf weit weit weg Reisen 🙂

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