Korsika – Roundtrip

Die Klippen von Bonifacio

Part II: Calanches de Piana / Ajaccio & Îles Sanguinaires / Propriano / Bonifacio

Unser Korsika Roundtrip geht in die 2te Runde. Die Caravane zieht weiter Richtung Süden. Sicherlich der passende Moment um euch kurz meine Reisebegleiter vorzustellen. Das sind zum einen Janna, die ich schon sehr lange kenne. Uns verbindet eine gemeinsame Vergangenheit im Musikzirkus und die gemeinsame Zukunft, dass wir ihn verlassen haben. Ihre vierbeinige und wasserverrückte Lebensgefährtin Mia und natürlich Polly. Seineszeichens das gechillteste Wesen ever!

Was machen also vier Mädels wenn sie Zeit haben? Klarer Fall: Shoppen! Muss man auf Korsika shoppen gehen? Nein, aber man kann, und ich finde die Auswahl und die Optionen sind gar nicht schlecht. Tatsächlich befand sich auf der Rückfahrt das ein oder andere Erinnerungsstück im Murphy wieder.

Shopping zu viert

Aber davon ab, bietet Korsika natürlich viel viel me(e)hr und davon möchte ich euch gerne noch berichten. Nach unserer Vallèe du Fango Experience, ich habe im letzten Artikel davon berichtet, ging es weiter in südlicher Richtung. Unser nächstes Ziel: Ajaccio.

1. Korsika Roundtrip: Calanches de Piana

Für einige Stunden haben sich hier unsere Wege getrennt. Während ich meine Abenteuerlust nur schwer zügeln konnte und unbedingt die kurvenreiche enge Küstenstraße (D81) nehmen wollte, hat Janna beschlossen ein Stück zurück zu fahren, um auf der besser ausgebaute Bundesstraße direkt nach Ajaccio zu fahren. Polly, schweren Herzens, durfte/musste bei Janna mit.

Die Küstenstraße war gar nicht so eng wie ursprünglich gedacht und ich habe es keine Sekunde bereut. Durch die Calanche mit ihren  bizarr steilen Gesteinsformationen aus rotem Granit, die bis zu 400m hoch über dem Golf von Porto ragen, und  aufgrund ihrer Einzigartigkeit zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurden. Felswände, Monoliten und immer wieder traumhafte Aussichten auf die unterhalb liegenden Buchten und Strandabschnitte. Es war von überwältigender Schönheit. Während nahezu der gesamten Fahrt hat mich mein Bruder telefonisch begleitet und musste immer wieder verzückte Begeisterungsschreie und Fotostopps über sich ergehen lassen. Er hat es ganz sportlich genommen, er kennt mich ja. Aber schaut selbst:

Völlig beseelt von der Schönheit der Natur kam ich, gar nicht mal so viel später, am vereinbarten Treffpunkt, dem Campingplatz in Ajaccio, an. Die Freude auf beiden Seiten war groß. Es ist schon komisch, wenn der Vierbeiner nicht nebendran sitzt. Keiner der heult und jammert weil er nicht Autofahren möchte.

Camping Ajaccio: Camping Barbicaja, Rte des Sanguinaires, 20000 Ajaccio, Frankreich (liegt zwischen Ajaccio & Îles Sanguinaires. Der Strand ist zu Fuß zu erreichen.)

2. Korsika Roundtrip: Ajaccio & Îles Sanguinares

Nun waren wir also in Ajaccio, der Hauptstadt Korsikas, am südöstlichen Zipfel der Insel und die Geburtsstadt keines geringeren  als Napoleon Bonaparte. Vielen Kreuzfahrern ist es definitiv ein Begriff, denn sämtliche Cruise-Ships steuern den kleinen Hafen an, der dann auch gerne mal entsprechend überfüllt und übervölkert ist. Auch ich habe damals auf meiner Kreuzfahrt dort einen Stopp gehabt, und die Gelegenheit genutzt, Stadt und Umgebung für einen Tag zu erkunden. Das hat damals Lust und Laune auf mehr gemacht und schwups, da war ich wieder! OK, es hat fast 10 Jahre gedauert, aber immerhin. Ehrlicherweise finde ich persönlich allerdings, dass die Stadt selbst nicht sehr viel zu bieten hat. Restaurants und Bars in denen man abends bei milden Temperaturen die Sommernächte genießen kann, die nahezu obligatorische Zitadelle, einige Stadtstrände und eine lange Strandpromenade, aber dann kommt nicht mehr viel.

Aber wir fanden es eh um einiges spannender, die Umgebung zu erkunden und da gab es ein ganz klares Highlight: die  Îles Sanguinaires.

Das aus vier kleinen vorgelagerten Inseln bestehende Archipel ist auch unter dem Namen „die blutigen Inseln“ bekannt und verdankt diesen Namen den äußerst spektakulären Sonnenuntergängen, die man dort beobachten kann. Der Aussichtspunkt ist nach einem kleinen gemütlichen Fußmarsch zum äußeren Punkt gut zu Fuß zu erreichen. Dieses Naturspektakel konnten und wollten wir uns natürlich auch nicht entgehen lassen. Und was soll ich sagen. Früher habe ich mir Poster mit ähnlichen Motiven in meinem Zimmer aufgehängt. Ein Traum!

Ausgangspunkt: öffentlicher Parkplatz Tour de la Parata, am Ende der Rte des Sanguinaires (ca. 20min Fußmarsch, 1,5 km)

3. Korsika Roundtrip: Propriano

Am nächsten Tag zogen wir weiter. Begeistert von unserer ersten Badegumpen-Erfahrung haben wir wieder einen Fluss ausfindig gemacht, an dem das möglich war. Leider endete dieser Ausflug in einem kleinen Desaster, denn Janna hat sich mit dem Camper festgefahren. Bei brütender Hitze haben wir alles gegeben um den Wagen frei zu bekommen. Mal die eine, mal die andere am Rand der Verzweiflung und keiner hat geholfen. Irgendwann war die Not so groß, dass ich einfach vor das erst beste Auto gesprungen bin. Der Kleintransporter eines Gärtners, was für ein Glück. Die Kerle waren zwar wenig motiviert, hatten aber alle erforderlichen  Geräte mit sich und gemeinsam gelang es uns den Wagen frei zu bekommen. Fotografieren kam uns überhaupt nicht in den Sinn. Etwas betröppelt zuckelten wir weiter zu unserem nächsten Ziel, einem Campingplatz an einem langen Sandstrand ein paar Kilometer von Propriano entfernt.

Adresse:  Camping Ras L’Bol, lieu dit, Tenutella, 20113 Olmeto

Propriano selbst, auch eher unspannend für uns. Und so zogen wieder weiter und waren wirklich gespannt auf Bonifacio, unserem  nächsten Anlaufpunkt. Wir hatten schon viel von der kleinen Hafenstadt am südlichsten Zipfel gehört und waren daher sehr gespannt.

4. Korsika Roundtrip: Bonifacio

Als ich bei der Anfahrt nach Bonifacio die ersten Blicke auf die Küstenlinie Sardiniens erhaschen konnte schossen mir die Tränen in die Augen. Meine Güte, die Insel zieht mich fast magisch an und erweckt immer noch ein enormes Sehnsuchtsgefühl in mir. Aber nicht lange, denn Bonifacio hat mich in seinen Bann gezogen. Die kleine Stadt mit dem verhältnismäßig großen Hafenbecken,  an dessen Promenade sich diverse Restaurants und Bars säumen. Die mächtige Festungsanlage innerhalb deren Mauern sich die Altstadt mit ihren engen Gassen und kleinen Plätzen, Restaurants, Bars und Geschäften befindet, die zum Bummeln einladen. Und nicht zuletzt die imponierenden Klippen selbst. Den Beinamen „malerische Hauptstadt Korsikas“ trägt Bonifacio zu Recht.

Nach diesem beeindruckenden Tag haben wir uns dann auch noch ins Nachtleben gestürzt, denn kaum geht die Sonne unter entwickelt sich die Promenade am Hafen zu einem Tummelplatz von „reich und schön“ und denjenigen, die einfach gerne dazu gehören möchten. Schaulaufen zu Lande und zu Wasser.  Geld scheint hier keine wirklich bedeutende Rolle zu spielen. Es hat Spaß gemacht, das bunte Treiben zu beobachten.

Nach allem, was wir diese Woche erlebt und gesehen haben war uns nach Erholung und Urlaub und so passte es gut, dass wir nun entlang der Ostküste in nördlicher Richtung unterwegs waren, denn an der Ostküste sind die schönsten Sandstrände der Insel zu finden. Wir beschlossen, ein paar Tage Beachlife zu genießen. Und dafür haben wir uns die Gegend rund um Porto Vecchio ausgesucht.

Ob das so klappt mit mir und dem Beachlife,  vor allem mit dem chillen, das erfahrt ihr beim nächsten und letzten Korsika-Artikel

8 Kommentare bei „Korsika – Roundtrip“

  1. A wonderful tour! Thank you!

    1. @Virginia: Molto grazie Virginia. Spero a Mercoledi?! Ci vediamo 🙂

  2. So schöne Bilder und eine ganz tolle Landschaft. Du machst das wirklich super und ich beneide dich. Ich war von April an auf Tour und bin jetzt gerade zurück.

    1. @Markus: Oh wow, weißt du denn dann überhaupt noch wo dein Zuhause ist ;). Das ist ja heftig lange. Ich habe echt für mich erkannt wie wichtig mir eine Homebase ist und ein mehr oder weniger regelmäßiges dort aufhalten auch :). Ganz liebe Grüße und viel Spaß daheim

      1. Moin Andrea,
        wie schön sieht das alles denn da aus? Man möchte auf jeden Fall auch dahin!
        Dann wünsche ich Dir viel Spaß bei Part lll und ich freue mich schon auf Deine Erzählungen.
        Ganz liebe Grüße
        Ulla

        1. @Ulla: Das ist sehr sehr schön dort und ihr mit eurem kleinen Minigespann hättet sicherlich auch eure Freude dort 🙂

  3. sembra proprio un bel viaggio. sarei venuto subito con voi. brave brave brave.
    mi piace anche il tuo modo di scrivere. È come sentirti due metri da me.

    1. @Micha: Grazie amore, conta tanto per me. La prossima volta vieni con me.

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