Alles Sch!

Neiiiin, nicht was du denkst! Uns geht es super. Wir geniesen die Zeit, auch wenn wir ab und an, jeder auf seine Art, in Grenzbereiche kommen. Polly immer mal wieder wenn es um das Thema „Autofahren“ geht, und meine Wenigkeit mit den neuen Lebensumständen und dem Camperalltag.

Alles Sch, ist mein unbeabsichtigtes und ungeplantes Reiserouting bis dato.

Von der SCHwäbischen Alb, ans SCHwäbische Meer ab Richtung SCHweiz.

Nachdem wir die Schwäbische Alb verlassen haben ging es in südlicher Richtung nach Ravensburg. Nach einem kurzen Duschstopp bei Anke’s lieben Freunden und einem ausgiebigen Spaziergang bei herrlichem Frühlingswetter haben wir dann tatsächlich wild gecampt. Hilfe war das aufregend. Mein Mut war ziemlich schnell in die Hose gerutscht und ich habe mich als kleiner Schisshase geoutet. Kaum war es dunkel, wurden draußen Stimmen laut, anscheinend war unser „geheimer Platz“ ein bekannter Jugendtreff, und ich habe direkt erneut einen Asylantrag gestellt. Somit hat das komplette Rudel die Nacht wieder in Ankes Camper verbracht.

Bei schönstem Wetter und bester Laune ging es am nächsten Tag weiter Richtung Bodensee. Durch das Beherbergungsverbot gestaltet sich wirklich alles viel komplizierter als ich das erwartete hätte, und so waren wir total happy, als es direkt mit dem ersten Stellplatz, den wir uns ausgesucht hatten, geklappt hat. Schön war er nicht wirklich, aber äußerst praktisch und fußläufig zum See. Die Betreiber waren einfach so unfassbar nett und hilfsbereit und haben uns letzten Endes sogar angeboten, dass wir dort duschen können. Was will man also mehr, vor allem in diesen Zeiten, und so haben wir uns dort ganze 4 Nächte niedergelassen und 4 Tage in und um Kressbronn verbracht. Was für eine schöne Ecke. Der Blick auf das Alpenpanorama ist einfach unvergleichlich.

Trotz des unsteten Wetters, April eben, waren wir viel draußen unterwegs und haben super schöne Wanderungen gemacht. U.a. von Kressbronn nach Langenargen, teilweise direkt am Ufer entlang, auch wenn das nicht immer ganz offiziell erlaubt war. Da war Anke dann mal der Schisshase, aber so leicht lass ich mich nicht vom Weg abbringen und bin kurzerhand um den Zaun geklettert, Anke hinterher, die Vierbeiner mussten schwimmen. Ich fürchte das Thema baden habe ich bei Polly jetzt endgültig versaut!

Und dann war da noch mein Geburtstag. Die Sonne hat mit mir gelacht als ich die Vorhänge aufmachte und eine „Happy Birthday“- Girlande am anderen Fahrzeug hing. Anke war also schon aktiv, und mein toller Wachhund?! Hielt es anscheinend nicht für nötig anzuschlagen und lag tiefenentspannt und eingerollt im Bett. Mit keinem Mucks hat sie verraten, dass das jemand ums Auto schlich. Das ist ja beruhigend: NICHT! Wir müssen definitiv nochmal an Polly’s Aufgabenbereich arbeiten.

Aber erstmal langsam wach werden, und das ging ungewollt ziemlich schnell. Im Eifer des Gefechtes hatte ich mein Handy nicht richtig weggesteckt und es flog in hohem Bogen schön slow-mo-mäßig von oben diiirekt in Pollys Wassernapf. Vor lauter Schreck bin ich aufgesprungen und habe gleich den gesamten Wassernapf ausgegkippt. Ist halt doch a wenig eng in dem Gefährt. Ich war also erstmal damit beschäftigt Handy und Murphy trocken zu legen. Bis dato, toi, toi, toi, funktioniert es glücklicherweise. Drück‘ mir die Daumen, dass es so bleibt.

Vom Süden des Bodensees ging es dann in den Norden. Eine Stippvisite nach Radolfzell und eine mühselige Stellplatzsuche später, wurden wir mit einem wunderschönen Sonnenuntergang belohnt. Perfekt für den voraussichtlich erstmal letzten Abend in Deutschland. Für Polly und mich heißt es „Goodbye Deutschland“ für unbestimmte Zeit, nur das wir unser eigenes Drehbuch schreiben.